Vierter Aufzug.
Erste Scene.
(Eine Scheuer.)
Mariane und ein kleiner Knabe treten singend auf.
Der Herzog als ein Franciscaner-Mönch kommt dazu.
Mariane.
Hör auf zu singen, und begieb dich eilends hinweg. Hier kommt
ein Mann des Trostes, dessen Zuspruch schon oft meinen murrenden
Kummer gestillet hat - - (Zum Herzog.) Ich bitte euch um
Vergebung, mein ehrwürdiger Herr, und wünschte, daß
ihr mich hier nicht so musicalisch angetroffen hättet; entschuldiget
mich und glaubet mir, diese erzwungne Frölichkeit ist nur
ein schwaches Lindrungsmittel meines Schmerzens.
Herzog.
Es ist gut; obgleich die Musik oft eine so zaubrische Kraft hat,
daß sie das Böse gut und das Gute böse machen
kan. Ich bitte euch, hat niemand hier nach mir gefragt; es wird
schon über die Zeit seyn, da ich versprochen habe, mit jemand
an diesem Orte zusammen zu kommen.
Mariane.
Es hat niemand bey mir nach euch gefragt, ob ich gleich den ganzen
Tag hier gesessen bin.
Isabella kommt.
Herzog.
Ich glaube euch in allen Sachen; - - Die Zeit ist gekommen, eben
izt - - Ich muß euch um ein wenig Geduld bitten; ich werde
euch sogleich wieder zurük rufen, um von einer Sache mit
euch zu sprechen, die zu euerm Besten abgezielt ist.
Mariane.
Ich werde euern Befehl erwarten.
(Sie geht ab.)
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