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Figuren Shakespeares > Der Kaufmann von Venedig

Shylock, der jüdische Kaufmann

Gleich, vorab zur Warnung: Es handelt sich hier um Postings aus dem Forum dieser Seite und damit um Meinungen, wenn auch um sehr fundierte und - wie der Leser merken wird - durchaus kontroverse.

Vorangestellt die Frage:

Wer ist Shylock. Welchen Charakter hat er, welche Rolle hat ihm Shakespeare zugeschrieben?

Antwort Jürgen

Deine Fragen lassen sich nicht alle einfach so beantworten. Aber ich versuche es mal ein bißchen anzureißen.
Ich fang mal hinten an: Welche Charakterzüge hat er? – Nun, Shylock ist der „finstere jüdische Schurke“ im >KvV< - der Gegenspieler(!) des Antonio – , der rein alles aufs Geld reduziert. Löst Antonio nicht den Schuldschein beizeiten ein, so darf Shylock ihm ein Pfund Fleisch aus seinem Körper nächst dem Herzen schneiden. So der Handel. Als Shylock dann vor Gericht sein Recht einklagt, zeigt sich die volle Tragik: Haßvoll hat man ihm immer Unrecht angetan, und nun, da er dem Buchstaben nach Recht hat, kann er auf sein unmenschliches Recht in übersteigertem Haß nicht mehr verzichten. Er verkörpert also die Welt der Selbstgerechtigkeit, die auf dem Schein des Rechts beharrt, das sie zu besitzen glaubt.
Was er im Einzelnen tut, das ist mir zu müßig aufzulisten. Dazu mußt Du ja auch nur das Stück lesen.
Wie er aussieht: Nun da wird es schon schwierig. Es kommt mit auf die ganze Inszenierung an. Bleibt man sehr texttreu, sollte man sich um alte Beschreibungen der jüdischen Gewänder und Haartracht bemühen. In aller Regel führte dies zu dunklen, bodenlangen, manchmal sackartigen, manchmal durchgehend einreihig geknöpften (-> wie beim katholischen Priester: Dustin Hoffman, 1989, Phoenix Theatre London) Gewändern, etwas längerem Haar (eventuell mit den – ich weiß nicht, wie sie richtig heißen – „Judenlöckchen“ an den Schläfen), Bart, und einer Kopfbedeckung, mal turbanartig, mal ähnlich dem kleinen Mützchen, das man heute noch sieht. Doch wenn man das Ganze modernisiert (aber Vorsicht: Hier wird der Anti-Semitismus, der bei Shakespeare kein Thema war, sehr schnell doch zum Thema!!!), stehen einem ganz andere Möglichkeiten offen.
Und die Darstellung? Die läßt sich so, ohne Kenntnis eines inszenatorischen Grundgedankens, am schlechtesten beantworten. Auf jeden Fall ist Shylock kein junger Mann, man müßte also nach entsprechender alter Körperhaltung und Gehweise suchen, und passende Altersgesten finden. Was ihn sicher auch kennzeichnet, ist sein Hang zu Affekten, zur Lust am emotionalen Ausbruch, zum Verzweiflungsschrei. Aber wichtig ist, daß Shylocks Verhalten durch die Haltung der anderen Personen (allen voran Antonio) hervorgerufen sein muß. – Man muß beachten, daß das Stück als Ganzes eine Komödie sei, das Stück Shylock aber eine Tragödie. Der große Fritz Kortner z.B. wollte bei seiner Darstellung des Shylock zeigen, wie der von der christlichen Umwelt unmenschlich behandelte Jude (er selbst war auch Jude) in Unmenschlichkeit ausartet.
So – vielleicht hilft Dir das ein bißchen.
Weiterhin viel Spaß,
Jürgen

Antwort/Entgegnung 01, Robert Detobel

Hallo Jürgen,
ich habe überlegt, ob ich nicht um folgende Hilfestellung bitten würde: "Kann jemand mir sagen, in welchem Stück William Shakespeares ein jüdischer Wucherer einem christlichen Kaufmann in Venedig ein Pfund seines Herzens ausschneiden will?". Ich vermute, dass niemand antworten würde. Vielleicht daß sich doch eine gute Seele erbarmte und mir sagte, dieses Stück sei natürlich "Der Kaufmann von Venedig". Vielleicht mit der Anrede: "Du Dummkopf". Ich würde dann antworten: "Nein, Du Dummkopf, das habe ich gelesen. Aber die Rede ist von einem Juden, der einem Kaufmann ein Pfund seines Herzens ausschneiden will. Und das muss entweder ein anderes Stück von WS sein oder von einem andern Autor".
Sicher, so wird es kolportiert: Shylock will erst ein Pfund von Antonios Fleisch, falls dieser seine Schulden nicht pünktlich zurückzahlen kann, und bei der Gerichtssitzung spezifiziert er dann, wo er dieses Fleisch ausschneiden will: im Herzen. Aber das ist nicht Shakespeares Stück!!
Diehenige, die bestimmt, daß Shylock das Fleisch von Antonios Herzen nehmen muss, MUSS, Shylock befiehlt, ist Portia. Erst sagt sie, daß das Gericht Shylock das Pfund Fleisch gewährt: "A pound of that same merchant's flesh is thine, The court awards it, and the law doth give it". Und gleich darauf sagt sie ihm, wo er das ausschneiden MUSS: "And you must cut this flesh from off his breast, The law allows it, and the court awards it". Vorher hat sie schon einmal die Stelle bestimmt: "Nearest his heart", so nah wie möglich am Herzen, ABER NICHT VOM HERZEN. Es ist aber Portia, die dies bestimmt, nicht Shylock!!
Shylock reagiert eher verdutzt, fragt nach, ob das wirklich in dem Schuldschein stünde, versteht auch nicht, wieso er einen Chirurgen holen soll, um das Blut zu stillen. Noch später wiederholt Portia das, was ausdrücklich im Schuldschein steht: "The words expressly are "a pound of flesh". Wohlgemerkt, den letzten Satz spricht sie, nachdem sie vorher die Stelle bestimmt hat und nachdem sie gesagt hat, dass Shylock dort schneiden MUSS.
Nicht im Herz, sondern so nah wie möglich dem Herzen, das heißt, so steht es in der Bibel: die Vorhaut des Herzens oder : die Beschneidung des Herzens. Was im metaphorischen Sinne heißt: Demut, Offenheit, Unverstocktheit. Und in der Bibel oder der Thora oft genug gepaart wird mit der anderen Beschneidung, der Beschneidung des Phallos oder, wie es immer genannt wird, Beschneidung des Fleisches, oder: Entfernung der Vorhaut des Fleisches.
Ganz im Sinne von Paulus in Römer und Korinther unterstellt Portia dem Shylock, dass er auch die Beschneidung des Herzens nur nach dem Buchstaben, nicht in übertragenem Sinn versteht. Was sich als falsch erweist. Weil er als gesetzestreuer Jude die Beschneidung des Herzens eben nicht buchstäblich, sondern nur metaphorisch versteht, versteht er Portia nicht mehr. Weil er was ganz anderes im Sinne hat, fragt er, ob das wirklich im Schuldschein, im "bond" steht (Shakespeare treibt hier sein Wortspiel mit "Covenant", "Bund Gottes mit den Juden", und "bond", "Schuldschein" (beide Begriffe "Covenant" und "bond" sind ja verwandt).
Es gibt nun eine zweite Form der Beschneidung, eine eher symbolische. Sie wird dann durchgeführt, wenn eine männliche Person zum Judentum übertritt, die entweder ohne Vorhaut zur Welt gekommen oder schon beschnitten worden ist. Sie besteht in einem kleinen Schnitt, so daß einige wenige Tropfen Blut fließen. Das ist es, was Shylock wirklich will: Antonio zum zweitenmal beschneiden, indem einige Tropfen Blut fließen. Deshalb versteht er auch nicht, warum er einen Chirurgen holen soll, fragt er nach, ob das denn so im "bond", hier : im jüdischen Gesetz, stünde. Steht da natürlich nicht. Und weil nach Shylocks Verständnis ebenjene buchstäbliche Deutung der Beschneidung des Herzens, der Entfernung der Vorhaut des Herzens nicht möglich ist, muss Portia davon ablassen, zu dem Pfund Fleisch zurückkehren (der physischen Beschneidung) und Shylock verbieten, auch nur einige Tropfen Blut von Antonio (genauer von dessen Penis) zu nehmen.
Dass Antonio beschnitten ist, dies teilt uns Shakespeare ja mit (Salerio, III.2 - ich gebe die Stelle auf Bitte genau an, weil ich mich fürs erste kurz fassen möchte), dass Antonio ein Marrane ist, ein aus Spanien und Portugal nach Venedig gekommener,zum Christentum konvertierter Jude, das drückt Shakespeare nicht nur durch die Namen aus, sondern auch durch die Orte von Antonios Unternehmungen. Die Namen suggerieren, dass nicht nur Antonio, sondern Marranen auch sind: Bassanio, Graziano, Salerio, Solanio und Portia selbst.
Beschneidet Shylock Antonio, so würde dies damals in Venedig als Rückfall in das Judentum gewertet und bedeutete für Antonio Verbannung (es gab solche Prozesse, wo festgestellt wurde, ob jemand erst vor kurzem beschnitten worden war). Antonios Verbannung ist es, was Shylock will. Dies sagt er auch zweimal sehr deutlich (III.1 zum Schluß, in IV.1, der Gerichtsszene, als er sagt, ob jemand nicht das Recht habe, soundsoviel Dukaten zu geben, um eine Ratte aus seinem Haus zu verscheuchen).
Dass er Antonio das Herz ausreissen wollte, ist eine Fabel, die zwar oft genug wiederholt wird, für die uns Shakespeare keine Grundlage bietet. Ist letztlich doch Gerede.
Warum denn auch fängt Shylock gleich an, die drei Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob zu beschwören, wenn er Antonio nicht für einen abtrünnigen Juden hält? Wann werden denn die drei Patriarchen und den Bund im AT beschworen? Fast immer dann, wenn Israel abtrünnig geworden ist? Solche Beschwörungen hätten gegenüber einem geborenen Christen wenig Sinn. Und Shylock treibt Antonio mit solchen Insinuationen zur äußersten Gereiztheit.
Was Shylock in I.3 zu Antonio sagt, könnte man etwas salopp so ausdrücken: Was stört dieser Antonio meine Geschäfte dauernd und warum nimmt er mich als Ziel seiner neuchristlichen Überkompensierungen; wenn ich ihn doch ein zweites Mal beschneiden könnte, ja, dann muss er in der doppelten Bedeutung des Wortes vor Gericht die Hosen herunterlassen, ich beschneide ihn und damit kehrt er zurück zum Judentum und fliegt aus Venedig heraus, fort von seinem Herzstück Bassanio. Das sagt er zu Tubal in III.1: ins Herz will er ihn treffen. Er nennt das "merry bond". Aus seiner Sicht hat er recht. Aus Antonios Sicht ist es ein sehr übler Streich.

Portia trickst. Sie bringt die kriminelle Dimension selbst ein. Eine Ermordung Antonios hat Shylock nie geplant. Auch nicht ein Pfund seines Herzens zu nehmen. Das Pfund Fleisch und die Tropfen Blut sind Metaphern für Beschneidung.
Anderswo ist dies noch detaillierter dargelegt.
Gruß
Robert

 

Darauf zwei interessante Entgegnungen: 02A und 02B (Wichtig!)

Antwort und Rückantwort Jürgen/Robert 02A

>Hallo Robert,
>vielen Dank für Deine ausführlichen Betrachtungen. Ich werde sie mir dankend meinem "Shakespeare-Fundus" anvertrauen.
>(Sollte das Ganze aber als literaturwissenschaftlicher Gegenschuß zu meinem bescheiden-theaterhandwerklichen Schuß aus der Hüfte gemeint sein, möchte ich nur noch hinzufügen, daß ich nie von einem Shylock, der Fleisch schneiden WILL, sondern nur von einem Shylock, der DARF geschrieben habe. Natürlich ist es Portia, wie Du ausgeführt hast! WILL <-> DARF!!! You see?)
>Mit liebem Gruß,
>Jürgen


Hallo Jürgen,

Literaturwissenschaftlicher Gegenschuß? Eher eine Handbewegung des Abwinkens und diese nur gegen die Literaturwissenschaft. Bloom, Shapiro, Gross, u.a. , auch Hans Maier, alle übernehmen die Sicht, Shylock sei es, der Antonio das Herz auszureißen beabsichtige. Keiner von ihnen trifft die Feststellung, daß es Portia ist, von der diese Auslegung des "Pfund Fleisches" stammt. Und keiner geht auf die Schwierigkeiten, die krassen Unsinnigkeiten ein, die durch diese Interpretation entstehen, ehe sie in reflexive Höhen entschwinden, natürlich fort von Shakespeares Text. Etwas mehr Handwerk sollte man von diesen Herren doch einfordern. Also, wenn es ein Gegenschuß ist, dorthin zielt er. Ich habe diese Gerichtsszene weiß Gott wie oft gelesen. Immer mit diesen literaturwissenschaftlichen Interpretationen im Kopf und war zeitweise gar geneigt, ihnen zu folgen und zu schließen: Shakespeare hat hier Unsinn geschrieben oder der Text ist verunstaltet auf uns gekommen. Letztlich aber sagte ich mir doch: Was ist denn ein Literaturwissenschaftler zum Dichter anders als der Sportreporter zum Athleten? Der eine gibt seine weisen Einsichten und weiten Einblicke von sich, der andere holt alles aus sich heraus. Es war da doch diese Dichotomie "Beschneidung des Fleisches" und "Beschneidung des Fleisches". Shakespeare, glaube ich, hat wirklich auf die Römer- und Korintherbriefe von Paulus zurückgegriffen. Merkwürdig, Portia ist auf Lateinisch als "Hafen" zu lesen, von "porta" abgeleitet, die "Dame vom Hafen" wird die namenlose Heldin in der Quellenerzählung von Ser Giovanni genannt. Aber Portia ist auch die weibliche Form von "porcius", was "Schwein" heißt, und das heißt auf Spanisch "marrano" und gab den konvertierten Juden ihre Bezeichnung, Marranen. Das geht nun noch weiter und ich frage mich, ob es zufällig ist: Portia interpretiert ja die Beschneidung ähnlich wie Paulus, und im Griechischen, so habe ich nachgeschlagen, bedeutet "paula": Ruhe, Sicherheit, also ähnlich wie "porta". Ob Zufall? Bei Shakespeare bin ich geneigt zu sagen: nein. Ansonsten glaube ich - im Ernst - das Shakespeare seine Komödie stellenweise aus der Apostelgeschichte entnommen hat. Da ist ja von Reinheitsgeboten und Beschneidung die Rede. Man lese da mal die Geschichten über den Streit durch (Streit zwischen Judenchristen), der sich um das Essen dreht. Und vergleiche das mit I.3 (Z.29-34) : Yes, to smell pork, to eat of the habitation [das ist wirklich komisch] which your prophet the Nazarite conjured the devil into: I will buy with you... but I will not eat with you, drink with you, nor pray with you.
Ich habe Dir nicht unterstellt, daß Du selbst gesagt hättest, Shylock wolle ein Pfund Fleisch ausschneiden. Die Differenz ist wichtig genug, er d a r f das Pfund Fleisch nehmen, sagt Portia, aber er m u ß es nahe dem Herzen schneiden. Wiederum: mein Ärger richtet sich ganz und gar gegen die Literaturwissenschaftler, die ganze Bücher über das Thema schreiben, aber diesen nicht einmal so sehr feinen Unterschied nicht bemerken und folglich mit keiner Zeile würdigen.
Liebe Grüße
Robert

Antwort auf Roberts erstes Posting 02B

>Dafür bekommt der Lehrer/Prof eine Ausarbeitung zugeschickt die ihm die Ohren flattern lässt ;-)

Vielleicht läßt sie ihm aber auch die Haare zu Berg stehen.

Es kann selbstverständlich jeder jede beliebige Meinung zu Shakespeare äußern. Das Werk Shakespeares lebt von der Vielzahl der Deutungsmöglichkeiten.

Im Interesse der mitlesenden Schüler, die hier verwertbare Informationen suchen, sollte vielleicht aber deutlich darauf hingewiesen werden, daß es sich bei diesem Thread ausschließlich um Robert Detobels Privattheorie handelt. Sie ist - gelinde gesagt – abenteuerlich. Sie wird auch nicht dadurch plausibler, daß Detobel – wie er das ja dauernd zu tun pflegt – die gesamte internationale Literaturwissenschaft als borniert hinstellt und sich selber zum einzig Einsichtigen stilisiert, der einsam gegen die Dummheit der restlichen Welt ankämpft wie Don Quichotte gegen die Windmühlen.

Die Grundthesen von Robert Detobel -
A.: - daß es sich beim Stückpersonal großenteils um konvertierte Juden handelt;
B.: - daß es sich beim »Pfund Fleisch« um eine Metapher für Beschneidung handelt;
C: - daß Shylock nicht ein Pfund Fleisch herausschneiden will, sondern den beschnittenen konvertierten Juden Antonius ein zweites Mal öffentlich beschneiden will

- sind freie Erfindungen und durch nichts aus dem Text zu belegen. Die Argumente, die vorgelegt werden, sind abwegig. Sie versuchen mit einigem rabulistischen Aufwand, das Stück so umzuinterpretieren, daß es auf eine Art innerjüdische Thematik hinausläuft; sie stellen damit den ganzen Text geradezu grotesk auf den Kopf.

Es hat übrigens auch nichts mit alberner Politischer Korrektheit zu tun, wenn man darauf hinweist, daß diesem 400 Jahre alten Text durch 400 Jahre der Judenverfolgung bis zum Holocaust eine objektive Dimension hinzugewachsen ist: der Text kann nicht mehr so gelesen werden, als ob es diese historische Entwicklung nicht gegeben hätte. Ein Text existiert nicht im luftleeren Raum; er hat eine Geschichte und ist MIT der Geschichte in zahllosen Wechselwirkungen verknüpft - und in diesem Fall unlösbar mit der Geschichte des Antisemitismus.

Sich über diesen ganzen Themenkomplex mit »Alaaf« hinwegzusetzen, wie Robert Detobel das tut, berührt einigermaßen peinlich.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Peter

Das kann Robert nicht auf sich sitzen lassen: 02B2

Hallo Hans-Peter,

Dein Sammelsurium steretoyper und apodiktischer Behauptungen ist so ausgetreten, dass man sich gewünscht hätte, Du hättest vielleicht noch einige Male die Beiträge gelesen und nachgedacht.
Sofort der Ton des Besserwissers. Gut, war mein Ton möglicherweise auch. Ich glaube nun aber doch, etwas andere Argumente angeführt zu haben, als Deine Litanei der üblichen Invektiven: "jeder beliebige Interpret kann seine Meinung haben, "abenteuerlich", "durch nichts im Text zu belegen". Du selbst zitierst aber keine einzige Stelle. Vielleicht ist as nun doch einigen aufgefallen. Ich dagegen habe dauernd Textstellen herangezogen. Diese Hochstapelei - einstweilen ist es genau das - wird hoffe ich, den wenigsten entgangen sein. Ich habe mehrmals auch auf die unlösbaren Widersprüche hingewiesen, die eine übliche Interpretation mit sich bringt. Also, bitte, den dringenden Wunsch, nur eine Bitte um etwas geistige Anständigkeit: leiere hier nicht die langsam abgestandene Litanei des Imponierers herunter.
Erkläre mir: warum sollte Shylock einmal so nahe wie möglich am Herzen schneiden und darf dabei Blut vergießen, warum ist dann später wiederum vom Pfund Fleisch die Rede und darf er keinen einzigen Tropfen Blut verschütten?
WIr kennen dieses fahle Getue alle doch längst: "ist durch nichts bewiesen", "keine Grundlage im Text". Ich habe die Textstellen angegeben, sage Du mir bitte, wo ich mich irre, aber nicht mit diesem nichtssagenden Schwall von Abqualifizierungen, die nach Deiner bisherigen Eingabe, das kann man sagen außer der bloßen Behauptung tatsächlich jegleicher Grundlage entbehren, es sei denn, es genügt bereits Hans-Peter zu heißen.
Gruß
Robert

Exzessiv lange Antwort von Klaus-Peter findet sich hier (82 Kilobyte Text ;-)

 

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