![]() |
Dramen und
Komödien Diskussionen Forschung |
Index der Sonetten | Index der Dramen | Gästebuch | Forum/Diskussion
CXV. | Es log mein Lied, selbst als ich dir gestand, Ich könnte nie dir größre Liebe geben, Doch damals war mir selber unbekannt, Wie mächtig sich die Flamme würd' erheben. Jedoch der Zeit millionenfacher Zwang Bricht die Gelübde und des Königs Wort, Entweiht die Schönheit, lähmt den kühnsten Drang Und reißt die stärksten Geister mit sich fort. Wie durft' ich damals, zitternd vor der Zeit, Erklären nicht: ,,Jetzt ist die Lieb' am größten", Als in des Augenblickes Sicherheit Sich alle Zweifel banger Zukunft lösten. Lieb' ist ein Kind, so irrte ich darin, Nahm, was noch wächst, schon für erwachsen hin. |
Those lines that I before have writ do lie, Even those that said I could not love you dearer: Yet then my judgment knew no reason why My most full flame should afterwards burn clearer. But reckoning time, whose million'd accidents Creep in 'twixt vows and change decrees of kings, Tan sacred beauty, blunt the sharp'st intents, Divert strong minds to the course of altering things; Alas, why, fearing of time's tyranny, Might I not then say 'Now I love you best,' When I was certain o'er incertainty, Crowning the present, doubting of the rest? Love is a babe; then might I not say so, To give full growth to that which still doth grow? |