William Shakespeare Dramen und Komödien
Diskussionen
Forschung

Index der Sonetten | Index der Dramen | Gästebuch | Forum/Diskussion

CXIV. Ob sich mein Geist, gekrönt von deinem Licht,
An Schmeichelei, dem Gift der Herrscher labt?
Ob gar vielleicht mein Auge Wahrheit spricht,
Durch deine Liebe mit der Kunst begabt,
Daß Ungeheuer, grauenhaft und wild,
Es ganz wie dich zum Cherubim erhebt,
Das Scheusal zum vollkommnen Wunderbild,
Sobald es sich in deinem Strahl belebt?
's ist Schmeichelei des Auges, wie gesagt,
Doch gleich dem König schlürft mein Geist den Trank;
Das Auge weiß genau, was ihm behagt,
Und würzt den Becher trefflich ihm zu Dank.
Und ist es Gift, so scheint die Sünde klein;
Das Auge liebt's und nimmt zuerst es ein.
Or whether doth my mind, being crown'd with you,
Drink up the monarch's plague, this flattery?
Or whether shall I say, mine eye saith true,
And that your love taught it this alchemy,
To make of monsters and things indigest
Such cherubins as your sweet self resemble,
Creating every bad a perfect best,
As fast as objects to his beams assemble?
O,'tis the first; 'tis flattery in my seeing,
And my great mind most kingly drinks it up:
Mine eye well knows what with his gust is 'greeing,
And to his palate doth prepare the cup:
If it be poison'd, 'tis the lesser sin
That mine eye loves it and doth first begin.

styled & hosted by rod andriz